Das Violinduo „The Twiolins“ bringt gekonnt die „Vier Jahreszeiten“ und Piazzollas Tangos zusammen.

Lauterbacher Anzeiger, 20.2.2023: Antonio Vivaldis „Vier Jahreszeiten“ ist ein Hit des klassischen Repertoires, das Zuhörer seit jeher begeistert. Von daher war es nicht verwunderlich, dass die „Jahreszeiten“ auch in Lauterbach ein verlässlicher Publikumsmagnet sein würden: „Wir sind ausverkauft. Ich bin begeistert!“ freute sich am Samstagabend Annette Schulz, Vorsitzende der Hohhaus-Konzerte. Sie begrüßte die Konzertbesucher im Rokokosaal und kündigte das international bekannte Geschwisterpaar Marie-Luise und Christoph Dingler an, das „einfach mal die Fenster aufmacht und frischen Wind in die Klassikszene bringt.“ (…) Mit Charme, einer Prise Humor, aber vor allem mit dem musikalischen Programm, das „The Twiolins“ im Gepäck hatten: eine einzigartige Werkzusammenstellung aus Vivaldis „Vier Jahreszeiten“ und den Tangos von Astor Piazzolla. Seit ihrem zwölften Lebensjahr stehen die klassischen Musiker aus Mannheim gemeinsam auf der Bühne, sind ein perfekt eingespieltes Duo. In Sekundenschnelle wechselten sie zwischen führender und begleitender Stimme, spielten das gesamte Konzert virtuos und auswendig – ganz ohne Noten. Beim populären Konzertstück „Oblivion“ von Astor Piazzolla musizierte Marie-Luise Dingler die verführerische Solostimme, während ihr Bruder die Begleitung akzentuiert auf der Bratsche zupfte. Beim Presto aus Vivaldis Sommer übernahm Christoph Dingler das rasant schnelle Solo und interpretierte eine Gewitter-Dramatik, die für Gänsehaut sorgte. Die halsbrecherischen Läufe meisterte er tadellos und so ausdrucksstark, dass das ein oder andere Bogenhaar riss. Geigerisch meisterhaft interpretierte Marie-Luise Dingler Astor Piazzollas Tango „Psicosis“, die tanzenden Melodien locker und pointiert. Die Violine war Vivaldis bevorzugtes Soloinstrument und er wusste die Möglichkeiten des Instruments voll auszuschöpfen, Besonders eindrücklich hörte man das im „Winter“: Die Geschwister spielten gekonnt die reibenden, fast quälenden Dissonanzen der klirrenden Kälte aus. Genial! (…)

Foto: Anastasiya Lyubichenkovska

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