Zum Programm:
Trotz der 1957 eingeführten Gleichberechtigung beträgt der Frauenanteil in unserer heutigen Komponistenszene nur etwa 13%. The Twiolins, als Bruder und Schwester paritätisch aufgestellt, wollen mit diesem Programm die Perspektiven öffnen und einen Schwerpunkt auf die weibliche Stimme in der Musik legen!
Auf der Suche in Bibliotheken und Archiven fanden sie Maddalena Laura Lombardini Sirmen, eine venezianische Violinistin, Sängerin und Komponistin der Klassik, die als glänzende Geigerin auf Tourneen durch ganz Europa reise.
Nicht mehr ganz so unbekannt ist Fanny Hensel, geborene Fanny Mendelssohn, die Schwester des berühmten Komponisten. Zu Lebzeiten wurde ihr eine musikalische Karriere von der Familie verboten, doch heutzutage ist sie nicht mehr aus dem Konzertkalender wegzudenken. Um sie als Wegbereiterin zu würdigen, hat Christoph Dingler eines ihrer schönsten Werke als Duo arrangiert.
Dann erst findet sich ein Werk in der Moderne, bei Grazyna Bacewicz, die gefeierte polnische Komponistin – mit ihrer genialen, Lebensfreude versprühenden Suita.
Alle weiteren Werke stammen von lebenden Komponistinnen, die The Twiolins persönlich kennen. Dahinter steckt eine besondere Geschichte:
Die Kompositionen sind im Rahmen des durch The Twiolins initiierten Kompositions- Wettbewerbs entstanden und vom Publikum ausgezeichnet und prämiert worden. Alle haben sich bereits einen Namen als Komponistin gemacht und sind meist selbst auftretende, erfolgreiche Musikerinnen. Ihre Werke erzählen lebhafte Geschichten, die sich gleich im inneren Auge des Zuhörers abspielen – denn oft ist ihre musikalische Sprache an die Filmmusik angelehnt.
Zum Abschluss das Geisterspiel der erfolgreichen koreanischen Komponistin Myung-Sun Lee: Ein schamanisches Feuerwerk zweier sich jagender Geister, aufsteigend in grelle Höhen und teuflische Rhythmen bis zur Explosion und dem Verschwinden im Nichts.